SCHWIMMVEREIN WIKING KIEL  von 1939 e.V.

19.11.2012 - Mariano Rivas, Dirigent am Beckenrand

Der Trainer am Beckenrand: virtuos dirigiert er seine Mannschaft, formt sie zusammen zu einer Symphonie aus perfekter Bewegung, Kraft und Schnelligkeit ...   Wer hat noch nicht einen solchen Vergleich gehört, wer hat noch nicht solche Bilder gesehen, wo der Trainer erscheint wie ein Dirigent vor seinem Orchester ?   Die Welt des Sports und der Musik, so weit sind sie doch gar nicht auseinander.

Jetzt haben wir den Beweis, denn er ist es wirklich: Mariano Rivas, ein Dirigent am Beckenrand. Seine Vita ist schon beeindruckend, Konservatorium Oviedo, Musikhochschule Wien, Preisträger in europäischen Dirigentenwettbewerben, erste Berufserfahrung in Wien, Berlin, Venedig und New York. Jetzt hat er als 2. Kapellmeister des Kieler Opernhauses die musikalische Leitung in verschiedenen aktuellen Produktionen übernommen.

Wie kommt ein solcher Mann zum SV Wiking an den Beckenrand ?   Die Antwort ist ganz einfach: Schwimmen war der Lieblingssport in seiner Jugend. Auch damals schon hat er nach Höchstleistungen gestrebt, war Jugendmeister über 100m Schmetterling in seiner Heimatprovinz Asturien in Spanien. Dann musste er sich entscheiden: Sport oder Musik. Die Musik ist nun sein Beruf, aber die Liebe zum Schwimmsport hat er nicht verloren. Wann immer seine Zeit es erlaubt geht er zum Schwimmen und, wenn es passt, arbeitet er gerne auch mit Kindern und Jugendlichen als Trainer am Beckenrand.

Glück für uns, in den Nachmittagstunden, zwischen Proben und Aufführungen passt es und er hat das Training für eine unserer Nachwuchsgruppen übernommen. Wenn man ihn beobachtet kann man es sehen: Der temperamentvolle Spanier ist mit Freude und Leidenschaft dabei. Die Kinder mögen ihn, er hat das pädagogische Geschick, das er wahrscheinlich auch für seine Musiker braucht. Er mag die Spontaneität der Kinder und ihre direkte Art, die Dinge anzusprechen. Das alles hilft ihm, auch selber einmal abzuschalten vom Berufsalltag, Stress abzubauen und neue Kraft zu schöpfen.

Mit dem Schwimmen hält er sich körperlich fit, auch für seine Arbeit braucht er das. Und dass er es auch selber noch kann, zeigt er dann den Kindern. Zweimal hintereinander schwimmt er die 50m Schmetterling, in sauberem Stil und ganz schön schnell. Da staunen sie, und wir haben gleich einmal gefragt, ob er nicht auch bei unserem Weihnachtsschwimmen im Wettkampf starten will. Vielleicht klappt es, aber er muss ein Konzert vorbereiten, zu Neujahr in seiner Heimatstadt Gijón. Jetzt am 29.11. dirigiert er noch im Kieler Opernhaus "La Traviata" von Verdi und am 30.11. die "Zauberflöte" von Mozart.

Im neuen Jahr kann man ihn dann auch gleich wieder in Kiel bewundern: am 4. Januar mit der "Zauberflöte" und am 8. und 19. Jan. wieder mit "La Traviata". Alice und ich haben ihn schon gesehen, im November beim Nussknacker von Tschaikowski, und auch der wird am 27.01. wieder von Mariano dirigiert. Ich kann nur sagen, es lohnt sich wirklich. Geht doch auch einmal hin, vielleicht auch schon mit euren Kindern, die ihn als Trainer kennen. Dort könnt ihr ihn sehen, im Frack vor großem Orchester, und herrliche Musik genießen !   (gk)

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