SCHWIMMVEREIN WIKING KIEL  von 1939 e.V.

20.06.2009 - Rekordflut für Wiking-Staffeln !   Neu: Mit Video

 Videos: J.Balzer1.Teil2.Teil

Zehn Rekordschwimmer

Die Rekordstaffeln des SV Wiking - 50m-Bahn -
SV Wiking Kiel M1       10x  100 S    LR 10:35,12
- Porschhöfer, Jörg    1986            *  1:02,43
- Balzer, Simon        1989  1:00,88      2:03,31
- Komorowski, Alex     1991  0:58,56      3:01,87
- Begier, Felix        1988  1:01,28  LR  4:03,15
- Balzer, Tobias       1989  1:02,12      5:05,27
- Teegen, Sven         1980  1:01,47      6:06,74
- Striezel, Daniel     1990  1:05,63      7:12,37
- Schmengler, Torben   1990  1:06,56      8:18,93
- Schmachtenberg, Tim  1991  1:06,01      9:24,94
- Eisenstein, Daniel   1985  1:10,18     10:35,12

SV Wiking Kiel M1        4x  200 S    LR  9:30,80
- Teegen, Sven         1980            *  2:20,98
- Balzer, Simon        1989  2:20,25      4:41,23
- Balzer, Tobias       1989  2:22,44      7:03,67
- Begier, Felix        1988  2:27,13      9:30,80

4x100m Schmeterling

4x200m Schmetterling

Mit drei neuen Bestzeiten sorgten die Männer des SV Wiking für frischen Wind in den Rekordlisten des SHSV. Auf der 50m-Bahn der Uni-Schwimmhalle wurden die alten Marken über 4x100m, 10x100m und 4x200m Schmetterling gleich massiv unterboten ...

Der Staffel-Rekord über 10x100 Rücken vor drei Monaten hatte Appetit gemacht. Wir haben doch auch viele gute Schmetterlingsschwimmer ! Gesagt, getan. Die nächste Veranstaltung des SV Wiking, der Wiking-Pokal war die Gelegenheit. Für alle drei Schmetterlingsstaffeln wurde ein Rekordversuch angemeldet, die 4x100m und die 10x100m in einem Rennen am Beginn der Veranstaltung und die 4x200m am Ende. Dann, drei Tage vor dem Wettkampf, drohte alles noch einmal zu kippen: Felix Begier, unser Top-Schmetterling hatte einen Fahrrad-Unfall: Eine lange Schnittwunde und böse Prellungen. Zum Glück kein Bruch. Zwar mit Handicap, aber er ließ sich den Start nicht nehmen.

Als erster stand Jörg Porschhöfer auf dem Block, Startschwimmer für die 10x100m Schmetterling. Voll im Training für den maritimen Fünfkampf der Bundeswehr hat er die Beine schwer vom Laufen. Aber er kann kämpfen, legt mit 1:02,43 gleich eine Bestzeit hin. Simon Balzer wechselt, nach bestandenem Abitur schwimmt er wie befreit: 1:00,88 sind fast anderthalb Sekunden unter Bestzeit. Es folgt Alex Komorowski, unser Ass im Schmetterlingssprint. Wird er die 100m durchhalten ?   Und wie !   Er sprintet durch, als ob es nur eine Bahn wäre. Seine Zeit: 0:58,56 !!!   S e n s a t i o n e l l .   Niemals zuvor ist er auch nur in die Nähe dieser Zeit gekommen. Als vierter geht Felix Begier ins Wasser. Wie erwartet muss er seinem Handicap Tribut zollen, doch die 1:01,28 sind immer noch gut.

Der erste Landesrekord ist damit schon geschafft: 4:03,15 über 4x100m Schmetterling, eine Verbesserung um über sieben Sekunden ! Die alte Marke (4:10,60) stammt aus dem Jahr 1980 und wurde damals auch schon vom SV Wiking aufgestellt.

Aber das Rennen geht weiter. Als fünfter springt Tobias Balzer vom Block, und wie schon sein Bruder schwimmt auch er wie befreit auf: 1:02,12 sind fast zwei Sekunden unter Bestzeit !   Sven Teegen folgt. In der Woche war er erkältet und hatte sich gar nichts zugetraut. Er hätte sonst unter den ersten vier schwimmen können. Und tätsächlich, er legt eine 1:01,47 hin. Damit wäre der 4x100m-Rekord noch besser gewesen. Jetzt, nach sechs Schwimmern, liegt die Schnittzeit bei 1:01,12 !   Der alte Rekord der SG Elbe über 10x100m Schmetterling liegt bei 1:05,37 im Schnitt. Da kann doch gar nichts mehr schief gehen !   Oder doch ?   Die vier Schwimmer, die jetzt noch folgen, liegen mit ihren Bestzeiten alle deutlich über dem Schnitt.

Daniel Striezel wechselt. Er kann kämpfen, bleibt fast im Schnitt und deutlich unter Bestzeit. Torben Schmengler ist der nächste. Unser bester Rückenschwimmer, aber die anderen Lagen ?   Vor einer Woche in Wittenberg ist er zum ersten Mal Freistil klar schneller als Rücken geschwommen. Und jetzt läufts auch im Schmetterlingsstil. Nur gut eine Sekunde über Schnitt !   Tim Schmachtenberg geht ins Wasser, unser langer Krauler, DLRG-Europameister. 100m Schmetterling ist er seit Jahren nicht geschwommen, aber es geht: 1:06,01 und dicht am Schnitt. Als Letzter ist Daniel Eisenstein an der Reihe. Eigentlich sollte Marco Raddatz schwimmen, aber der ist verletzt. Malte Diederichsen sollte einspringen, aber der hat Triathlon-Meisterschaften. Meikel Senger war auch schon sehr schnell, ist aber wie Daniel zur Zeit nicht im Training. Beide wollten trotzdem mitmachen und sind Tags zuvor auf der 25m-Bahn ausgeschwommen. Daniel war besser in Form, aber wird er auf der langen Bahn einbrechen ?   Wenn eine Staffel mal gut läuft, dann werden alle mitgerissen und so bleibt auch sein Zeitverlust gering.

Am Ende steht eine neue Rekordzeit von 10:35,12 Min. Fast 19 Sekunden besser als der alte Rekord der SG Elbe aus dem Jahr 1985. Zehn Mal 1:03,51 im Schnitt über 100m Schmetterling, 50m-Bahn ! Unglaublich, das hätte uns niemand zugetraut. Doch in Schleswig-Holstein ist man schon aufmerksam geworden. Das Swim-Team Elmshorn, zur Zeit die Schwimmhochburg im Land, veranstaltet in drei Wochen ein Rennen über 10x100m Schmetterling. An unserem neuen Rekord werden sie so leicht nicht herumkommen, wir werden sehen.

Jetzt war der Tag aber noch nicht zu Ende. Im Anschluss an den Wiking-Pokal-Wettkampf sollte der dritte Rekord fallen: Die 9:42,80 der SG Elbe über 4x200m Schmetterling aus dem Jahr 1982. Unser Startschwimmer war diesmal Sven Teegen, mit frischem Selbst- vertrauen nach der guten Zeit über 100m. Er geht schnell an, und wieder gelingt es: Bestzeit in 2:20,98 Min. Simon Balzer folgt, mit 1:06,15 noch vorsichtig bei den ersten 100 Metern. Dann dreht er auf und ist am Ende mit 2:20,25 noch knapp schneller als Sven. Tobias Balzer ist der nächste. Die 200m Schmetterling sind seine Strecke. Bei 100m liegt er mit 1:06,63 gut im Rennen. Bis zum Ende keine Spur von Schwäche: 2:22,44 und damit zwei Sekunden unter Bestzeit !   Jetzt wird es hart für Felix Begier. Er gibt alles, ist bei 100m mit 1:03,56 noch der schnellste, vielleicht zu schnell mit Verletzung und Trainings- ausfall. Am Ende sind die Arme schwer, doch der Rekord ist sicher: 9:30,80 und damit genau 12 Sekunden unter der alten Marke.

Ein überaus erfolgreicher Tag und die Begeisterung ist groß. Seit den 80-ziger Jahren hat es in Kiel keine solchen Rekordserien gegeben, und auch kein anderer Verein in Kiel hat seitdem so viele Landes- rekorde mit seinen Staffeln geschafft. Das muss noch gebührend gefeiert werden. (gk)

 
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